Ziel war es, Jugendliche in ihrer Entwicklung zu stärken, ihnen Orientierung zu bieten und einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern.
Der konkrete Anlass für dieses Projekt ist ein tragischer: Eine ehemalige Schülerin unserer Schule wurde im Jahr 2023 Opfer eines Femizids. Seitdem ist es uns ein besonderes Anliegen, dieses Thema nicht zu verschweigen, sondern aktiv aufzugreifen und mit unseren Jugendlichen aufzuarbeiten. Daraus ist der Wunsch entstanden, die Auseinandersetzung auf den Bereich der sexuellen Bildung auszuweiten und Schüler*innen frühzeitig zu stärken – mit Wissen, Bewusstsein und Offenheit.
Das Projekt wurde von drei Lehrpersonen – Prof. Pohl (Biologie), Prof. Gemassmer (Deutsch/Geschichte) und Prof. Rossi (Italienisch) – fächerübergreifend betreut und gliederte sich in drei Schwerpunkte:
Herzstück des Projekts waren Workshops mit dem Sexualpädagogen Alex Dangl vom Pädagogischen Zentrum Bozen. In geschütztem Rahmen konnten die Schülerinnen und Schüler in getrennten Gruppen offen über Themen wie Sexualität, Körper, Liebe, Verhütung und Grenzen sprechen. Der Ansatz: Aufklärung, die nicht belehrt, sondern befähigt.
Ein weiterer zentraler Bestandteil war ein Vortrag zum Thema „Gegen Gewalt an Frauen – Für respektvolle Beziehung“, durchgeführt von Mitarbeiterinnen des Frauenhausdienstes Meran. Der Vortrag machte deutlich, wie wichtig es ist, früh über toxische Beziehungsmuster, Grenzverletzungen und Hilfsangebote zu sprechen – und sensibilisierte die Jugendlichen für Respekt, Gleichberechtigung und Zivilcourage.
Abgerundet wurde das Projekt mit dem Besuch des Films „Young Hearts“ im Filmclub Meran in italienischer Sprache. Der Film thematisiert die erste Liebe, Unsicherheiten und Herausforderungen junger Menschen im Spannungsfeld von Erwartungen der Gesellschaft.
Das Projekt war ein wichtiger Schritt in Richtung eines offenen und respektvollen Schulklimas.