Geschichte hautnah
Um Fundstücke rund um die Ortlerfront ging es am vergangenen Mittwochnachmittag im Geschichteunterricht der 5AB WFO. Prof. Melanie Platzer brachte vieles mit, das vom Ortler Sammlerverein Erster Weltkrieg im Laufe der Jahre aus dem Eis und vom Rand der Schneeflächen geborgen wurde, darunter lodene Gamaschen und wollene Socken, Dosen, Geschirr und gar einen gut erhaltenen 100 Jahre alten Schuh.
Sie erzählte von den unterschiedlichen Bedingungen der Italiener und Österreicher an diesem Frontabschnitt, vom Leben in den Baracken und vor allem von einem sogenannten "Marodenbuch". Aus dem ewigen Eis geborgen gelangte es über verschiedene Umwege in ihre Hände und war Grundlage ihrer Diplomarbeit. Das Marodenbuch (von marode: schwach, krank, erschöpft) gibt Auskunft über die Krankheiten bzw. den Gesundheitszustand des Standschützenbataillons Glurns während der Kriegsjahre.